Billard-Bundesliga : Das Saar-Derby als Wettstreit der Billard-Weltelite
Elversberg Der BC Elversberg spielt beim BC St. Wendel: Gelingt Elversbergs Murat Çoklu die Revanche für die Niederlage im WM-Finale?
Wenn der BC St. Wendel an diesem Samstag um 14 Uhr im Heimspiel der 1. Dreiband-Bundesliga den BC Elversberg zum Saar-Derby an die Billardtische im heimischen Vereinslokal bittet, ist die ehemals etablierte Hackordnung vertauscht. Denn nicht der siebenfache deutsche Mannschaftsmeister aus Elversberg geht als Favorit in die Partie, sondern der Gastgeber, der sich zuletzt mit Heimsiegen über den 1. BC Magdeburg (6:2) und den BC International Berlin (5:3) an die Spitze des deutschen Oberhauses katapultiert hat.
Dem BCE blieb dieser mögliche Schritt dagegen verwehrt. Gegen dieselben Gegner setzte es vor drei Wochen zwei empfindliche 2:6-Niederlagen vor Heimkulisse, wodurch die Elversberger mit je drei Siegen und Niederlagen auf den sechsten Platz des Tableaus zurückfielen. Angesichts der erhöhten Zahl von vier Absteigern – die Zehner-Liga wird auf acht Teams verkleinert – stehen die BCE-Asse vor dem Saar-Derby somit unter erhöhtem Zugzwang. „Wir müssen unbedingt in die Gänge kommen“, sagt Elversbergs Vorsitzender Volker Marx, der am Samstag wie gehabt auch selbst zum Queue greifen wird.
Je nach Tagesform ist im Saar-Derby aus seiner Sicht alles möglich. „Es kann alles passieren. Wir können 8:0 gewinnen, aber auch 0:8 verlieren, was wir natürlich tunlichst vermeiden wollen. Wir schicken unsere beste Aufstellung ins Rennen – und wollen diesen wichtigen Sieg unbedingt holen“, bekräftigt Marx. Neben Klaus Bosel wird der BCE in St. Wendel seine beiden besten internationalen Spieler aufbieten: Der Spanier Ruben Legazpi wird es aller Voraussicht nach mit dem frischgebackenen Weltmeister in St. Wendeler Reihen zu tun bekommen: Dick Jaspers. Am vergangenen Samstag sicherte sich Jaspers in Sharm El Sheikh in Ägypten seinen nunmehr fünften WM-Titel in der Disziplin Dreiband. Im Finale siegte er knapp mit 50:47 gegen den Türken Murat Naci Çoklu, der wiederum an diesem Samstag für Elversberg an Position zwei antreten wird. Die 50 zugelassenen Zuschauer dürfen sich demnach auf die absolute Weltelite im Dreiband-Sport freuen.
Durch den WM-Titel für Jaspers und die aktuelle Tabellenführung sieht Marx den BC St. Wendel „psychologisch ein wenig im Vorteil“, andererseits ist er überzeugt, dass es „vier Duelle auf Augenhöhe“ geben wird. Und er hofft auf einen anderen Ausgang als beim bislang letzten Vergleich: Vor zwei Jahren gewann St. Wendel das erste gemeinsame Duell nach dem Bundesliga-Aufstieg vor Heimkulisse mit 5:3. Neben Lutz Schwab und Daniel Schwerdtfeger, die ihre Partien an jenem 23. November 2019 gegen Bosel und Marx gewannen, werden am Samstag entweder der Franzose Jérôme Barbeillon oder der Niederländer Jeffrey Jorissen für die Gastgeber zum Queue greifen.